Der Dampferzeuger des Blocks ist als Zwangsdurchlaufkessel System Benson mit Zwischenüberhitzung konzipiert. Der Kessel kann entweder mit Erdgas oder Steinkohle befeuert werden. Die Verbrennungsluft wird zuvor vorgewärmt, um den Wirkungsgrad der Anlage zu erhöhen.
Die Rauchgase, die aus der Verbrennung resultieren, werden mit Hilfe von Elektrofiltern, einer Entschwefelungsanlage und einer Entstickungsanlage gereinigt. Nach der Wärmeabgabe an die Kesselheizflächen werden sie über einen Katalysator in elektrische E-Filter geleitet. Hierbei werden die NOx Emissionen auf <150 mg/m³ und 80% der Flugasche abgeschieden. In der darauf folgenden Entschwefelungsanlage werden mehr als 90% des entstandenen SO2 entschwefelt und in den zuletzt angeordneten Haupt-E-Filtern wird das Rauchgas nahezu vollständig entstaubt.
Im Dauerbetrieb wird überwiegend Steinkohle verfeuert. Die Steinkohle wird zum größten Teil per Bahn angeliefert, dies ist aber auch per Schiff möglich.
Die Kohle in den Kesselbunkern wird in vier Kohlemühlen staubfein gemahlen und mit vorgewärmter Frischluft getrocknet. Unmittelbar danach wird diese durch die Brenner in den Feuerraum eingeblasen und verbrannt.
Als Start- oder Ersatzbrennstoff kann Erdgas zum Einsatz kommen, das dem Hochdruckgasnetz der EVN entnommen wird.
Die im Feuerraum entstehende Wärme wird durch Wärme-Strahlung und Berührung der heißen Rauchgase an das wasser- bzw. dampfdurchströmte Rohrsystem des Dampferzeugers abgegeben und erzeugt dort überhitzten Wasserdampf. Dieser Dampf wird in der Turbine abgearbeitet und in elektrische Energie umgewandelt.
Die Kondensationsturbine (mit insgesamt sieben Anzapfungen) besteht aus einem Hochdruckteil (HD), einem Mitteldruckteil (MD) und zwei Niederdruckteilen (ND).
Die Hochdruckturbine entspannt den Frischdampf von 200 bar auf ca. 40 bar. Sie besitzt zwei Anzapfungen. Der Abdampf der HD-Turbine wird in die Zwischenüberhitzung des Dampferzeugers eingeleitet und nochmals überhitzt. Das Speisewasser wird mit Teilstrom über die Anzapfungen und nachgeschaltete Vorwärmer vorgewärmt. Der zwischenüberhitzte Dampf wird in der MD-Turbine und in weiterer Folge in der ND-Turbine entspannt.
Die Mitteldruckturbine verfügt über drei Anzapfungen, mit denen das Fernwärmewasser, der Speisewasservorwärmer und das Kondensat vorgewärmt werden. Auch die Speisepumpenturbine wird mit Anzapfdampf betrieben.
Die Niederdruckturbine besteht aus zwei doppelflutigen ND-Teilen. In diesen wird der Dampf nach der MD-Turbine weiter entspannt und danach im Kondensator mittels Kühlwasser zu Kondensat niedergeschlagen. Wie die anderen Turbinenabschnitte besitzt auch die ND-Turbine zwei Anzapfungen zur Kondensatvorwärmung, um den Wirkungsgrad des Systems zu steigern.
Der an die Turbine angekoppelte Generator wandelt die mechanische Energie der Turbine in elektrische Energie um. Diese wurde im nachgeschalteten Transformator auf die Spannung des Transportnetzes der EVN von 110 kV transformiert. 2018 wurde ein Anschluss an das 380 kV-Netz hergestellt.