Wissenswerte Informationen

über die MVA Dürnrohr.

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FAQ

Am besten wäre es, Müll zu vermeiden. Dennoch anfallender Restmüll wird verbrannt, weil Deponien zu Grundwasserbelastungen sowie die entstehenden Methangase den Treibhausgaseffekt fördern. Die thermische Abfallverwertung stellt sowohl ökologisch als auch ökonomisch die bestmögliche Behandlungsmethode dar.

Die Anlage wurde in zwei Stufen erbaut - die Erste und Zweite im Zeitraum von 2001 bis 2003 und die dritte Linie wurde Ende 2009 fertiggestellt.

Die Thermische Abfallverwertungsanlage ist ein wichtiger Eckpfeiler des Energieknotens Dürnrohr. 
Das Energiepotenzial der Anlage beträgt 210 MW. Aus dem angelieferten Abfall entsteht Dampf, welcher zur Erzeugung von Strom sowie Fernwärme für die Gemeinde Zwentendorf und zwei Drittel der Landeshauptstadt St. Pölten verwendet wird. Zusätzlich wird die AGRANA Stärke GmbH mit Prozessdampf beliefert. Durch Energie aus Abfall werden dadurch fossile Energieträger eingespart.

Die Höhe der Abgaskamine beträgt 99,8m.

Ca. 1,5 GWh (Dampf 50bar, 380°C)

Die jährliche Kapazität beträgt ca. 525.000 t Restmüll.

Durch die Ausbaulinie 3 ist die derzeitige Kapazität ausreichend und für die nächsten Jahre kein Ausbau geplant.

Der Müll für die MVA Dürnrohr setzt sich zusammen aus dem Hausrestmüll aus ganz Niederösterreich sowie Industrie- und Gewerbeabfälle die hausrestmüllähnlich sind aus ganz Österreich sowie dem benachbarten Ausland.

Der überwiegende Anteil des Mülls wird mittels Bahn angeliefert. Nur ein geringer Anteil, der die umliegende Region betrifft, wird mit dem LKW direkt zur Anlage transportiert.

Der angelieferte Müll wird im Hauptbunker bzw. in dem aus logistischen Gründen notwendigen, kleineren Vorbunker zwischengelagert, bis er schlussendlich thermisch verwertet wird.

Nein, es werden nur noch stichprobenartige Entnahmen getätigt (vor allem bei neuen Kunden). Für den angelieferten Abfall gelten bestimmte Spezifikationen.

Die Trennung des Plastikmülls ist es etwas komplizierter, da es viele verschiedene Plastiksorten gibt (PET, PP, PE, etc.). Die Abfallverbände bestimmen wo und wie Plastik gesammelt wird. Wenn Plastik sortenrein gesammelt wird, kann es recycelt werden. Es kann jedoch nur ein gewisser Anteil stofflich verwertet werden, der Rest wird thermisch verwertet. Für die Verbrennung des Abfalls ist es nicht erforderlich, dass der gesamte Kunststoff in den Restmüll gelangt.

Von den 573 Gemeinden Niederösterreichs haben sich 558 freiwillig zu 22 Abfallverbänden zusammengeschlossen.
Diese gründeten 1996 die BAWU (NÖ Beteiligungsgesellschaft für Abfallwirtschaft und Umweltschutz Ges.m.b.H.), dessen Gesellschafter sie sind und welche als Dachorganisation eine gemeinsame Strategie zur kostengünstigen und wirtschaftlichen Verwertung des Mülls ausarbeitete. Mittels zehn Umladestationen in ganz NÖ verteilt, wird der Müll gesammelt, gepresst und in Container verladen, welche mit der Bahn umweltfreundlich zur Müllverbrennungsanlage transportiert werden.

Um die Wärmeversorgung am Standort sicherstellen zu können, wird gelegentlich Müll aus dem benachbarten Ausland, darunter Italien, großteils per Bahn, angeliefert. Es handelt sich um vorsortierten Müll, der unserem Müll sehr ähnlich ist.

Der Verbrennungsrost wird mit Müll vom Hauptbunker beschickt, dort verbrennt er bei mindestens 850° C ganz von alleine. Reststoffe und Abgase werden in weiteren Schritten behandelt.

Ja, nach der Verbrennung bleiben folgende Reststoffmengen pro Tonne Abfall über:
ca. 250 kg Schlacke
ca. 25 kg Schrott
ca. 20 kg Kesselasche
ca. 30 kg Filterasche
ca. 0,32 m³ Reinwasser
ca. 1 kg Filterkuchen
ca. 4 kg Gips

Die Schlacke wird in einer Reststoffdeponie aufbereitet und anschließend deponiert.
Der Schrott gelangt in die Schrottverwertung.
Kesselasche und Filterasche werden mit bestimmten Zuschlagsstoffen (beispielsweise Zement) verfestigt, um ein Auswaschen zu verhindern und danach deponiert.
Der Filterkuchen wird ebenso verfestigt und deponiert.
Der Gips kommt zur weiteren Verwertung in die Baustoffindustrie.
Das Abwasser wird über diverse Reinigungsanlagen unter Beachtung von Temperaturvorschriften in die Donau eingeleitet.

Um den Emissionsausstoß so gering wie möglich zu halten, wurde eine umfangreiche Rauchgasreinigungsanlage eingebaut, bestehend aus einer Trockenreinigungsstufe (Gewebefilter), einer zweistufigen Nassreinigung (Wäscher)  und einem Katalysator. Durch das umfangreiche Reinigungssystem werden die vorgeschriebenen Emissionswerte deutlich unterschritten.

Die Anlage kann nach Anmeldung jeweils Donnerstags und Freitag Vormittags mit maximal 25 Personen pro Gruppe besichtigt werden. Führungen können ab der 5. Schulstufe durchgeführt werden.

Nein, die Führungen werden kostenlos angeboten.